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Astralreise-Mythen

Angst vor dem Unbekannten

Alexander Lang, am 01.05.2015

Man hört immer wieder diverse Schauermärchen, dass "Astralreisen" gefährlich seien und dass man bloß die Finger davon lassen soll! Schlüssig erklären konnte mir das Warum dann komischerweise noch niemand. Ich möchte versuchen, einige der kursierenden Mythen zu erhellen und zu beleuchten, woher diese abenteuerlichen Missverständnisse vielleicht kommen - und ein paar Tipps geben, wie man sich von ihnen frei machen kann...
Wäre es nicht so traurig, würde ich gerne darüber lachen, dass man beim Begriff "Astralreisen" immer wieder schiefe Blicke erntet und dass man oft konfrontiert wird mit vielen skurrilen Fragezeichen, die hier herumschwirren. Und ich bin auch deshalb immer wieder überrascht davon, da das Thema für mich schon sehr "normal" geworden ist und mir ein so schöner und durch und durch wohltuender Teil meines Lebens. Aber ich verstehe schon, dass etwas, das nicht unbedingt für jeden alltäglich und greifbar ist, und das noch dazu das gängige Bild unserer Existenz infrage stellt, eigenartig anmuten kann...
Wenn sich jemand dann auf ein Gespräch einlässt, zeigt sich sehr oft, dass die Vorbehalte nicht viel Substanz haben. Aber gleich vorne weg: Ich lege wie immer großen Wert darauf, keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder die eine Wahrheit zu haben! Es ist nur meine Wahrheit von heute - von der ich hoffe, dass sie andere animiert, ihrer eigenen Wahrheiten zu ergründen.
Sind Astralreisen also nicht grundsätzlich urgefährliches Teufelszeug? Lassen Sie uns einfach schauen, was nachvollziehbar ist, und was schwerer argumentierbar...

Nachvollziehbare Ängste

Nüchtern betrachtet, ist der Mechanismus bei jeder außerkörperlichen Erfahrung der gleiche, wie auch beim Sterben. Es geht ja ganz konkret darum, sein Bewusstsein auf andere Ebenen zu leiten - also unweigerlich um eine Loslösung des Bewusstseins von der materiellen Ebene, somit auch vom physischen Körper! (Manche Philosophien benutzen sogar auch den Begriff "der kleine Tod" für diesen Vorgang.)
Selbstverständlich kann das Unbehagen verursachen und an unseren Urängsten rütteln - no na...
"(Night terrors) can be the direct result of vibrational-state phenomena, which may include paralysis, rushes of energy, loud sounds, voices, and other strange events. The energy effects of the vibrational state are often sudden, shocking, and unexplainable by modern science. These enrgy phenomena are the direct result of a rapid and extensive opening of one or more chakras during sleep. This massive inner-energy flow can create the strange and frightening sensations and sounds that initiate night terrors."
(William Buhlman: "The Secret of the Soul")[1]
Zudem kann - muss nicht! - dieser Loslösungsprozess von intensiven inneren Empfindungen begleitet werden - was z. B. als große Hitze, plötzliches Herzrasen, das Gefühl, dass der ganze Körper vibriert oder der Eindruck, dass es so laut wird, als hätte man einen Presslufthammer im Kopf, empfunden werden kann! Mir gefällt der Begriff "Vibrationszustände" dafür gut - denn es handelt sich wahrscheinlich um ganz normale energetische Vorgänge in unserem System, die hier einfach auftreten können, wenn sich Tore zu anderen Ebenen öffnen.
Wenn ich aber nicht darauf gefasst bin, ich mich z. B. bei einer spontanen außerkörperlichen Erfahrung plötzlich aus dem Schlaf gerissen mit solch intensivsten Empfindungen konfrontiert finde, mag es freilich ein wenig überwältigend sein...
Und zuletzt kann es sein, dass einem während einer Astralreise Themen begegnen, die man nicht erwartet hat. Auf feineren Ebenen liegt schlicht und einfach alles näher und die Dynamik ist viel unmittelbarer, als wir es sonst gewohnt sind. Alles, was in uns steckt, kann sich zeigen; und jeder trägt "Schatten" in sich, die er nicht gerne ansehen möchte, Dinge, die einem vielleicht nicht behagen, aber "leider" trotzdem Teil von uns allen sind.
Das mag nicht jedermanns Sache sein...
Also ja, es gibt Vorkommnisse, die einen rund um außerkörperliche Erfahrungen kurzfristig schrecken können - ich kenne das alles aus oftmaliger eigener Erfahrung zu gut! Ich habe mich z.B. vor allem am Anfang meiner Erlebnisse oft davon erschrecken lassen, dass es mitunter sehr schnell sehr laut wurde in meinem Kopf - oder einfach in Summe zu intensiv. Ich habe manchmal auch heute immer noch einen Rest an allzu verständlichen Urängsten in mir: "Hilfe, es wird ernst! Werde ich eh sehen können, ist es vielleicht dunkel? Will ich überhaupt durch die Tür ins Ungewisse? Ich fühle mich ausgeliefert! Was erwartet mich dort? Ist da wer, und wenn ja...?" Und ich war von den Themen und Szenarien meiner ersten selbst bewusst herbeigeführten Erkundungen im ersten Moment enttäuscht, da ich anfänglich mehr mit meinen "niederen Trieben" konfrontiert wurde, als mit Stereotypen hochheiliger Erleuchtungs-Vorstellungen. Das ist alles ganz normal. Aber ich habe gelernt, mit diesen kurzen Augenblicken des Zauderns umzugehen und darf dann Mal um Mal wieder mehr erkennen, dass ich mir umsonst Sachen vorgegaukelt und es mir nur selbst schwer gemacht habe...
Ich vermag heute regelrecht, mich auf all diese Aufregungen echt zu freuen, da ich doch weiß, dass sie ein Anzeichen sind dafür, dass ich auf dem richtigen Weg bin und Türen langsam aufgehen! Es gibt kein Dunkel, weil du alles erleuchten kannst und das Allerschlimmste, was passieren kann, ist, dass man wieder ganz zurück im Physischen aufschreckt, als ob man durch des Bettpartners unverhofften Schlag aus dem Tiefschlaf geschreckt worden wäre... Das ist kurz ungut, erfahrungsgemäß aber nach ein paar Augenblicken wieder passé...
Es ist menschlich und wohl legitim, sich am Anfang von sehr neuartigen und womöglich äußerst intensiven Eindrücken überfordern zu lassen. Aber es gibt absolut keinen Grund, sich nachhaltig fürchten zu müssen, denn nur unsere Unwissenheit und Unerfahrenheit stecken hinter allen Facetten unserer Angst! Wenn ich mich einlese, mehr und mehr Wegweiser bekomme und auf die Erfahrungen von anderen aufbaue, die es schon oft gemeistert haben, kann ich mich auf sehr vieles sehr gut einstellen und Schritt für Schritt meinen Weg gehen - in Vertrauen und Gelassenheit. Wie beim Sprung vom Drei-Meter-Brett: Erst beobachte ich, freunde mich mit dem Spaß an; schließlich packe ich meinen Mut zusammen und erklimme selbst die Leiter. Es kann immer noch mulmig sein, wenn ich an der schwindelerregenden Kante stehe - und vielleicht muss ich das erste Mal wieder den trockenen Weg nach unten nehmen. Aber wenn ich es dann einmal gewagt habe, sehe ich, dass es im Endeffekt gar nicht so schlimm war. Und von Sprung zu Sprung kann ich besser mit aller Aufregung umgehen und mich mehr und mehr trauen...

Typische Fälle und Geschichten

Egal, wo ich eine Veranstaltung zum Thema halte, melden sich Leute aus dem Publikum, die selbst auch schon außerkörperliche Erfahrungen gemacht haben. Das Phänomen ist also meiner Erfahrung nach bei weitem verbreiteter, als man denken würde!
Da erinnere ich mich an den Mann, der leb- und glaubhaft beschreibt, wie er sich als Kind einmal nichtsahnend im Bett aufsetzte, sich umdrehte und dann verwirrt und leicht panisch versuchte zur realisieren, was denn nur passiert sein konnte, denn sein Oberkörper lag hinter ihm noch immer im Bett, wo er doch ganz bewusst aufrecht saß! Es hat ihn nachhaltig geflasht und er weiß nicht, ob er das noch einmal erleben möchte...
Oder eine Seminarteilnehmerin, die sich während einer unserer Übungen sehr real in ihrem Wohnzimmer wiederfindet, wo sie die lichthafte Präsenz eines unlängst verlorenen Kindes, das ihr ein Übermaß an Trost und Liebe übersendet, am völlig falschen Fuß erwischt, weil sie sich damit eigentlich nicht wirklich auseinandersetzen hätte wollen...
Oder eine Frau, die sich nach einem Vortrag bedankt, weil sie seit geraumer Zeit immer wieder von sehr lauten und wilden Eindrücken aus dem Schlaf gerissen wird - und sie habe sich total in meinen Schilderungen (Stichwort "Vibrationszustände") wieder gefunden und sei sehr froh, jetzt endlich vielleicht einen ersten Anhaltspunkt zu haben, um zu verstehen, was da in ihr vorgeht...
Oder eine alte Freundin, die mir erzählt, dass sie sich schon einmal schwebend und ihren eigenen Körper von oben betrachtend erlebte, und dass sie mehrfach durch körperliche Probleme in eine Art "Zwischenzustand" mit erweiterter Wahrnehmung fiel - was ihr alles immer sehr natürlich erschien und eigentlich immer behaglich war. Bis ihr neulich ein Freund gesagt hat, dass das gefährlich sei, weil man da schizophren werden könne, weil man womöglich halb hängenbleiben und nicht mehr ganz klar zurückkommen könnte. Und jetzt hat sie Angst vor ihren vergangenen Erlebnissen, und dass das ja bitte nur nicht mehr passiert...
Das waren doch alles im Prinzip fantastische Erfahrungen, oder etwa nicht? Sogar die Betroffenen selbst bestätigen das ja! Es ist nur offenbar mitunter so unalltäglich, vielleicht unerwartet und womöglich sehr intensiv, sodass unser Verstand nicht einordnen kann, was da abgeht und das ist uns dann unerklärlich und verunsichert uns - mind-blowing eben... Oder man trägt es suchend nach außen und bekommt vom bestenfalls halbinformierten Umfeld die Verunsicherung eingeimpft... Danke herzlich...

Woher die Angst

Gewiss ist nicht jeder, der Stimmen hört, hellsichtig! Man muss bei so exquisiten Themen immer ganz besonders genau hinschauen und ich bin der letzte, der jede blumige Geschichte für bare Münze nimmt. Es gibt immer noch Träume, es gibt Einbildung und Fantasie, und es gibt absolut ernste psychische Probleme und Wahnvorstellungen. Und klar, wer dazu neigt, psychisch instabil zu sein, der sollte wohl grundsätzlich nicht mit "Bewusstseinserweiterung" spielen - oder anders gesagt, wer schon mit dem Sein in unseren vier Dimensionen zu kämpfen hat, muss selbst wissen, was er sich einfacher macht, wenn er sich noch mehr Dimensionen öffnet!
Aber ich persönlich erlebe es völlig konträr: der Grad an Realität und Bewusstheit während einer außerkörperlichen Reise, meine eigene Präsenz, Wahrnehmungs- und Auffassungsfähigkeit, sind im normalen Sein des Alltags für mich unerreicht und liegen weit über dem, was ich von dieser Welt kannte. Gut, das ist eigentlich logisch. Aber auch hier im Physischen bin ich durch meine Erfahrungen out-of-body sehr viel klarer, bewusster, gelassener und sicherer geworden, habe mehr Vertrauen und mitunter einen viel weiteren Blick auf die Welt, mein Leben und das Sein - ich habe in allen Bereichen eine gesteigerte Er-Lebens-Freude!
Und meine Sichtweise deckt sich auch mit den Ansichten vieler sehr bekannter Autoren. Es erschließt sich mir deshalb einfach nicht, was hier gefährlich sein und vor was man Angst haben sollte. Ja, es mag um ein außer-gewöhnliches Thema gehen, und bei allem, was nicht alltäglich ist, herrscht einmal Unwissenheit vor. Und ja, wenn jemand aus heiterem Himmel ein womöglich sehr aufregendes und unerklärliches Erlebnis hat, ist es mehr als verständlich, dass Urängste aufflammen - aber das sind nicht mehr als Missverständnisse des Nichtwissens, weil wir mit dieser Materie wenig bis nicht vertraut sind!
Und ich finde es direkt gemein, jemandem Angst zu machen vor etwas, das ganz normal menschlich ist, und das wohlwollend behandelt so bereichernd und befreiend sein kann...
Sobald Ihnen wer Angst einreden will - und das gilt nicht nur für das Thema Astralreisen - fragen Sie sich, warum! Könnte es vielleicht aus Halb- oder Unwissen sein? Oder gar absichtlich? Oder handelt es sich doch um eine fundierte Meinung nach eingehener persönlicher Auseinandersetzung? Meiner - bisher ausnahmslosen! - Erfahrung nach haben sich Leute, die angstmachenden Dumfug über Astralreisen verbreiten, selbst nicht eingehend mit dieser Materie auseinander gesetzt, geschweige denn selbst außerkörperliche Erfahrungen vorzuweisen. Sie haben in der Regel nur irgendwo darüber gelesen oder von wem gehört, der wen kennt, der einmal... Oder sie erlebten tatsächlich irgendwann irgendwas, das ihnen subjektiv unheimlich war, obwohl es objektiv betrachtet leicht erklärbar ist... Oder sie sind Anhänger irgendeiner Philosophie oder Gemeinschaft, die grundsätzlich auf Angst vor Gott und der Welt aufbaut, und sie haben ihre Ängste dort von der Obrigkeit bereitwillig übernommen und nie hinterfragt.
Und damit weiß man, wieviel Wert man derlei zweifelhaften Weisheiten geben muss...

Spielen wir Müllabfuhr

Eigentlich will ich gar nicht sammeln und wiederholen, was da an - mit Verlaub gesagt - Bullshit so alles kursiert. Aber wenn man einige dieser Fehlvorstellungen mit logischem Hausverstand ansieht, zeigt sich schnell, dass viel davon nicht einmal schlüssig argumentierbar ist, zumindest nicht in einem unzynischen Universum! Und vielleicht können wir somit ein wenig Irrglauben aus der Welt schaffen.
"Entferne dich nur maximal 10 Meter/30 Meter/200 Meter [je nach Quelle...] von deinem physischen Körper, weil sonst verirrst du dich, oder kommst nicht mehr zurück, oder die Silberschnur reißt, oder irgendwas anderes ganz Ungutes passiert!"
Tja, da hat also jeder mit schlechtem Augenmaß sowieso schon verloren. Leider Pech, schade. Ich habe mit Entfernungsangaben darüber hinaus ein philosophisches Grundsatzproblem: Wir stellen uns also vor, wir erreichen höhere Dimensionen; wir sind also nicht mehr gebunden an unseren gewohnten 3D-Raum. Hmmm; selbst, wenn man argumentieren kann, dass man von höheren Ebenen aus immer noch 3D-Entfernungen messen kann, frage ich mich, wozu bitte!? Wenn Räumliches keine Grenze mehr darstellt und keine Relevanz mehr hat, weil alles gleich weit weg liegt - nämlich immer nur einen Gedanken entfernt - was soll ich mich da künstlich einschränken? Außerdem geht jede Entfernungs-Rechnung sowieso nur auf, solange ich mich auf der erdnächsten feinstofflichen Ebene bewege, wo ich die Welt auch im "Astralkörper" noch quasi genau so wahrnehmen kann, wie im Physischen - also auf der allerersten von unendlich vielen feinstofflichen Dimensionen. Und das wäre nun wirklich eine sehr bittere Einschränkung, und es geht doch um ultimative Freiheit und nicht darum, neue Schranken und Grenzen zu erfinden...
"Wenn du im Astralkörper bist, dann halte großen Abstand zu Menschen auf der Erd-Ebene, denn wenn du ihre Aura berührst, wird die beschädigt und das ist ganz schlecht... Überhaupt ganz zu achten ist auf schwangere Frauen, weil die wirken wie ein Magnet auf dich, wenn du im Astralkörper reist, und du darfst ihnen unter keinen Umständen zu nahe kommen, weil das ist ganz ungesund!"
Meine Entfernungs-Probleme haben wir oben besprochen. Dazu ist es jedem, der nicht in einer Einsiedelei lebt, schwer bis unmöglich, nicht permanent die Aura von unzähligen Menschen zu berühren. Es gibt Aura-Messungen von zehn Metern und noch viel mehr. Dort, wo ich in der Regel die letzten Jahre geschlafen habe, sind bestimmt immer acht andere Menschen im Umkreis von zehn Metern Luftlinie gelegen. Außerkörperliche Erfahrungen treten auch durchaus nächtens spontan auf - und wenn ich mir dann Sorgen machen muss, dass niemand im Umkreis ist, dann habe ich schon verloren. Wenn alle Menschen - wie es viele meinen - sowieso zumindest manchmal während unbewusster Schlafphasen "auf Astralreise" gehen, ohne es zu wissen, dann hätten wir uns schon alle gegenseitig beschädigt, wenn ein Mindestabstand so ein wichtiges Problem wäre. Und ich habe während der Schwangerschaft neben meiner Lieben liegend etliche Erkundungen gewagt - ihr geht es gut und unser Sohn ist fit wie ein Turnschuh. Ich habe im Astralkörper physische Körper, sowie Astralkörper von jetzt auch gerade inkarnierten Menschen berührt - und allen geht es nach wie vor prächtig...
"Versuche Astralreisen nur einmal die Woche, weil es sehr viel Energie kostet!"
Kostet? Im Gegenteil, für mein Dafürhalten. Aber dann hätte man wenigstens eine praktische Ausrede, wenn man müde im Büro sitzt: "Ich war bestimmt auf unbewusster Astralreise heute Nacht..." Ich glaube viel mehr, dass bei und rund um außerkörperliche Episoden sehr viel Energie ins Fließen kommt, dass unser ganzes System mit Energie regelrecht geflutet wird. Und dabei wüßte ich nicht, was uns da schwächen sollte. Außerdem glaube ich fix, wenn es an einem Tag nicht passend für uns ist, kommt eh nichts zustande...
"Du musst dich und auch deinen physischen Körper schützen, wenn du draußen bist, weil sonst kann er angezapft oder besetzt werden, oder wenn wer deinen physischen Körper bewegen würde, könntest du nicht mehr vollständig in ihn zurück!"
Ganz klar: Wir bleiben immer mit unserem Körper verbunden und wenn irgendetwas mit unserem Körper wäre, würden wir sofort in ihn zurückschnellen! Ein Körper-Autopilot wird immer dafür sorgen, dass die physischen Grundfunktionen weiterlaufen und jeder größere physiche Reiz - wie auch beim Schlafen - holt uns augenblicklich zurück und weckt uns auf. Leider...
"Mache keine Astralreisen mit einer Katzen im selben Raum, da die verrückt werden können und auf deinen physischen Körper springen und ihn zerkratzen..."
WTF? Was? Warum gerade Katzen und nicht Hunde oder Meerschweinchen, ich weiß es nicht. Ich kann mir zwar prinzipiell vorstellen, dass Tiere auch mehr wahrnehmen können, als wir mir unseren physischen Augen sehen; ich hatte bei energetischer Arbeit schon öfter Katzen in der Nähe und es kam zu interessanten Begebenheiten. Aber wie zynisch muss das Universum bitte sein, wenn ich meine Katze versehendlich und nichtsahnend in den Wahnsinn treiben kann und sie mich dann attackiert? Im Gegenteil, man liest immer wieder von Begegnungen mit Tier-Seelen auf feineren Ebenen und auch mir erzählte eine vorherige Seminarteilnehmerin, dass sie seither immer wieder ihren Hund auf ihren Exkursionen besucht, und der ist dabei völlig entspannt und immer noch normal...
Oft sind die Regeln aber nur skurril und je nach Quelle mitunter widersprüchlich, auf Begründungen wird sicherheitshalber meist verzichtet: "Mache nie Astralreisen bei künstlicher Beleuchtung!" "Meditiere nur in absoluter Dunkelheit!" "Meditiere nur bei Tageslicht, um die Angst vor der Dunkelheit zu verringern!" "Liege immer mit dem Kopf nach Norden, weil sonst wirst du beim Austritt durcheinandergewirbelt und verlierst die Orientierung!" "Meditiere nie am Bauch liegend!" "Lege Metallstücke auf deine Chakren, denn Metall ist ein guter Energieleiter!" "Lege alle Metalle ab und trage leichte Kleidung aus Naturfasern!" "Meditiere möglichst unbekleidet und ohne Decke, um nicht von Kleidung und Berührung gestört zu werden!" "Meditiere immer ein wenig wärmer zugedeckt als gewohnt und trage eventuell dicke Socken, dass dir warm bleibt!" "Strebe Astralreisen nur nach mehrtägigem Fasten an!"
Alle diese Regeln breche ich laufend - und es ist deswegen noch nie irgendwas passiert, oder nicht passiert. Außerdem hatte ich spontan auftretende OBEs in diversen Körperlagen und Ausrichtungen, auf diversen Möbeln, in diversen Umgebungen, mit leerem Magen und vollgegessen nach Feiern - das ist also alles für den Mülleimer bzw. nur Illusions-Futter für unseren Kopf...
Da braucht man sich nicht wundern, wenn "Eso" belächelt wird - in diesem Falle zurecht, denn da ist vieles einfach lachhaft.
Immer, wenn irgendeine Vorgabe ausschließlich angstbasiert ist, sträubt sich alles in mir. Sie ist dann völlig konträr zu meiner inneren Wahrheit und Überzeugung. Aber zum Glück darf sich jeder seine eigenen Spielregeln machen! Sie machen Ihre Gesetze selbst! Und wenn Sie zu Ihrer verinnerlichten Wahrheit machen, dass Sie nur mit Kopf nach Norden, auf Rosenblüten gebettet, in einem Kerzenkreis eine OBE hervorrufen können, dann wird das so sein! Aber nicht, weil es ein universelles Gesetz ist, sondern, weil Sie es als solches akzeptieren.
Ich will angstmachenden Blödsinn nicht mehr akzeptieren, noch kann ich nachvollziehen, für was er gut sein soll. Wie geht es Ihnen damit?

Das Problem mit der Angst

"Self-initiated out-of-body exploration is a direct and powerful path to God realization. Be aware, however, that its very directness requires an inner spiritual courage and resourcefulness that many have yet to obtain. It is not for the timid who cling to the comfort of established beliefs.
The time has come to take full responsibilty for our spiritual growth."

(William Buhlman: "The Secret of the Soul")[1]
Wenn außerkörperliche Zustände - wie ich felsenfest glaube, weil es auch meine eigene Erfahrung ist - eigentlich etwas Normales, nur eine menschliche Grundfunktion sind, etwas, das in uns allen angelegt ist, dann komme ich mit Angst davor nicht weit. Und wenn wir für möglich halten, dass wir alle zumindest hin und wieder unbewusst Astralreisen machen (z. B. während unbewusster Schlafphasen), wird das ein ernstes Problem, denn dann müsste ich mich ja sogar vor jedem Einschlafen fürchten - denn was könnte bloß alles passieren, wenn sich im Schlaf (ohne mein Wissen und meine Kontrolle) mein Astralkörper vom physischen löst und dann Unsägliches geschieht...?
Ich habe auch schon meinen damals knapp zweijährigen Sohn im Schlaf über seinem physischen Körper schwebend angetroffen. Sollte ich ihm jetzt erklären, dass er das nicht soll? Wie?
Mit Angst habe ich hier (wie überall) von vornherein grandios verloren!
Ängste sind bestimmt unsere größten Blockaden auf dem Weg zu bewussten und selbstinitiierten Astralreisen. Wir stehen uns über sie hier selbst am meisten im Weg, trauen uns bewusst oder unbewusst nicht den Schritt in eine ungeahnte Freiheit tun! Aber auch, wenn sie sehr hinderlich und unnötig sind, ist es - wie besprochen - ganz normal, verständlich und völlig OK, vor solch unbekanntem Neuland zumindest anfänglich Ängste in sich zu haben. Die wesentliche Frage ist also viel eher, wie wir ihnen begegnen! Und einen positiven Umgang mit ihnen kann man sich aneignen.

Ein paar Anregungen

Angst ist immer 99% im Kopf und liegt in der Zukunft: Also stelle dir nicht länger vor, was alles schief gehen könnte, sondern übe, ein objektiver Beobachter im Hier und Jetzt zu bleiben. Dann wirst du sehen, dass in diesem Moment alles bestens in Ordnung ist! Und dann gehe einen Schritt weiter...
Vergiss die Angst, nicht mehr zurück zu kommen! Du wirst sofort sehen, dass die eindeutige Herausforderung viel mehr ist, "draußen" zu bleiben und nicht versehentlich unfreiwillig und früher als gewollt in deinen physischen Körper zurück zu kehren.
Gehe Babyschritt für Babyschritt und mit jeder kleinen Erfahrung wird dein Vertrauen wachsen, deine Lockerheit und Wendigkeit größer und deine Rest-Angst löst sich immer mehr auf.
Im "Astralen" ist es simpel: Denken heißt tun, bzw. dein Fokus bringt dir augenblicklich Resultate. Also lerne, deine Aufmerksamkeit mehr und mehr zu bündeln und zu halten. Und wenn dir etwas nicht passt, dann fokussiere dich einfach neu, und alles ändert sich sofort! Du bist die treibende Kraft hinter deinem Erleben, sitzt immer am Steuer!
Lege dir - wenn es dich unterstützt - kleine Helferchen zurecht, um deinen zaudernden Verstand in wackligen Momenten zu überlisten, bis du es besser weißt. Alles, was für dich funktioniert, passt - sei kreativ:
+ Stell dir vor, dass du in einer hellen Lichtkugel sitzt, wo du dich immer wohl fühlst und wo du sicher bist.
+ Stell dir vor, dass du einen Zauber-Scheinwerfer hast, der den ganzen Raum ausleuchtet und alles, was dir nicht behagt, vertreibt.
+ Leg dir Affirmationen zurecht, wie etwa: "Ich bin froh und heiter, das Glück ist mein Begleiter!" Oder einfacher: "Kontrolle, jetzt!"
+ Es gibt immer eine höhere, lichtvollere Ebene, auf die du wechseln kannst: "Ich gehe höher, jetzt!"
+ Objektiviere deine Sicht auf die Situation und hinterfrage, für was dies oder jenes Rätsel steht und was es dir zeigen will - und es wird sich offenbaren und auflösen!
+ Sei dir immer gewiss, dass du begleitet, geführt und beschützt bist! Fordere wenn nötig Unterstützung und dir wird immer geholfen werden!
+ Ein Gedanke an deinen physischen Körper kann immer als letzte - allzu oft unfreiwillige - Rettung dienen und dich augenblicklich ganz zurückholen...
Der wichtigste Tipp aber ist immer dieser: Mache dich frei von allen Tipps und finde deine eigenen Wege!

Mein Appell

Ob du dich nun zu Astralreisen hingezogen fühlst oder ob es einfach nicht dein Thema ist: Bitte suche dir in allen Belangen Lehrer, Philosophien, Gedankengut und Zugänge, die dich frei machen, die dich zur Eigenverantwortung bringen und dich ermächtigen, deine eigenen Wahrheiten zu finden und die nächsten Schritte selbst zu gehen! Suche dir immer, was dir entspricht, was sich für dich wohltuend, gut und passend anfühlt, was dich glücklich macht!
"Look in the mirror of fear and focus beyond it. What appears in the background is your path, awaiting."
(Philippe Petit: "Creativity")
Es gibt zu jedem Thema Stoff von A bis Z. Da studiere ich doch lieber die Quellen, die mir ein gutes Gefühl vermitteln, die, die mich glücklicher machen. Und dann mache ich meine eigenen Erfahrungen und blicke hinter die Dinge, denn jedes Fragezeichen, das ich mir angesehen habe, löst sich auf.
Bewusste Astralreisen können ein Leben sehr bereichern und uns sehr viel freier machen. So viele haben außerkörperliche Erfahrungen schon gemeistert, vielleicht sogar wir alle. Wir Menschen sind vielschichtige Geschöpfe mit angeborenen Zugängen zur urmenschlichen Erkundung unseres multidimensionalen Selbst. Und auf diesem Weg der Selbst-Erkenntnis realisiert man immer mehr, dass wir alle ewige und unverletzliche Wesen sind. Und selbst, wenn wir unseren Verstand anfangs dort und da überlisten müssen, wird jegliche Angst immer unnötiger. Wir sind immer geführter und behüteter, als wir glauben - hüben wie drüben! - und es ist alles genau so, wie es sein muss - auch wenn wir es aus Menschensicht oft nicht verstehen.
"There is no escaping the fact that each of us will eventually return to the inner dimensions of reality as we experience the ultimate out-of-body adventure - that is, death."
(William Buhlman: "The Secret of the Soul")[1]
Und wir dürfen auch trotz womöglich höheren Ursprungs immer noch menschlich sein - mit allen scheinbaren Unzulänglichkeiten, die dazu gehören. Seien wir doch nachsichtig mit uns selbst und freuen wir uns über jeden Teilerfolg. Schritt für Schritt kommen wir immer weiter voran! Wir alle machen zumindest einmal - am Ende dieses Lebens - eine Astralreise. Man kommt eh nicht drum herum. Die einzige Frage ist, ob wir uns früher oder später damit vertraut machen wollen... ;)
 

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Kommentare

Es gibt hierzu schon einen Kommentar:
Astralreisen
am 21.08.2020, um 03:20 Uhr
Ich finde es wirklich schade, dass es immer noch so viele Vorurteile über Astralreisen gibt. Und vor allem finde ich es schade, dass so viele Menschen das Thema als Spinnerei abtun.

Ich würde mir, heute im 21. Jahrhundert, doch etwas mehr Offenheit und Toleranz wünschen.

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